07 März 2015

Ich sehe was, was niemand sieht von Tim O'Rourke | Rezension



Charley sieht Dinge, die sonst niemand sieht. Ihre Visionen sind wie Blitze, kurz und intensiv – ein Mädchen, Schreie, das Rattern eines Zugs. Charley ist felsenfest davon überzeugt, dass sie Verbrechen sieht, bevor sie geschehen. Niemand glaubt ihr, bis auf Tom. Der attraktive junge Police Officer bearbeitet gerade seinen ersten Fall: ein totes Mädchen, das auf Bahngleisen gefunden wurde.
Während die Polizei noch nach der Todesursache sucht, hat Charley wieder Visionen: ein anderes Mädchen, Schreie, das Rattern eines Zugs ...


Die Gestaltung von „Ich sehe was, was niemand sieht“ ist sehr ausgefallen, aber ich finde sie echt gut! Es kann zwar verwirrend sein mit dem Titel, weil man ihn von unten nach oben lesen muss, aber der einfache schwarze Hintergrund und die leuchtend weißen Buchstaben bilden einen schönen Kontrast, die eine mysteriöse Wirkung haben. Das Cover ist schlicht, aber es passt zum Buch. Charleys Blitze sind kurz, aber intensiv. Ich finde, die Gestaltung bringt das gut zum Ausdruck.

Mit Mystery-Thrillern hatte ich bis jetzt nie etwas am Hut. Deswegen war ich richtig gespannt auf Tim O’Rourkes neues Buch.
Der Klappentext hat mich extrem neugierig gemacht und das Buch wurde deshalb auch innerhalb eines Nachmittages verschlungen. 

Charley war mir von Anfang an extrem sympathisch. Ein Mal hat sie den Fehler gemacht, einer Mitschülerin von ihrer Gabe zu erzählen, und sofort verbreiteten sich diverse Gerüchte über sie. Gemeine Kommentare auf Facebook waren für Charley an der Tagesordnung. Natalie war die einzige, die zu ihr gehalten hat – bis sie unter einen Zug geriet.

Gleich ab der ersten Seite bin ich komplett in diese Welt verschwunden. Charleys Visionen werden sehr realistisch und spannend beschrieben, sodass man fast meinen könnte, man selbst sieht diese schrecklichen Bilder, die sie schon so lange quälen. Aber nicht nur diese speziellen Momente sind sehr realistisch dargestellt, sondern auch alle anderen. Der Autor beschreibt grausam ehrlich, sodass man als Leser immer das Gefühl hat, direkt neben dem Erzähler zu stehen. Vor allem bei der Polizeiuntersuchung war es sehr interessant, die ganzen Details über den Tatort zu erfahren.

Als Leser bekommt man außerdem einen Blick hinter die Kulissen: Der junge Polizist Tom versucht herauszufinden, was mit dem toten Mädchen auf den Gleisen passiert ist. Alle denken, es handelt sich um Selbstmord, doch das glaubt er nicht.

Tom und Charley sind ein interessantes Paar. Ich muss sagen, ich habe immer die Momente zwischen ihnen am meisten genossen, weil sie einfach etwas Besonderes an sich haben. Die Flirts haben mir immer ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. ;)
Es hat insgesamt sehr Spaß gemacht, die beiden dabei zu beobachten, wie sie zusammen den Fall gelöst haben. 
Es war außerdem nicht sofort klar, wer der Täter ist – ich hatte immer zwei Hauptverdächtige, und ich lag mit meiner Theorie auch gar nicht so falsch. ^^
Der Rätsel-Faktor war auf jeden Fall da.

Was mich als einziges gestört hat, war das Ende. Ich fand es nicht wirklich schlecht, aber ich hatte das Gefühl, dass es zu schnell aufgelöst wurde. Das letzte Stück (ca. letzten drei Seiten) ist zwar aus Charleys Sicht geschrieben, sie selbst spricht aber nicht viel und zeigt auch keine Gefühlsreaktion.
Ich hätte gerne noch erfahren, wie Charley versucht, mit den Erlebnissen klar zu kommen, ob sie immer noch Blitze sieht und wie es natürlich zwischen ihr und Tom aussieht. ;)

Mein Fazit: Ein lesenswerter Mystery-Thriller, der wirklich unter die Haut geht. Die Szenen sind sehr überzeugend und der Schreibstil ein Genuss! Nur das Ende ist ein bisschen zu kurz gekommen. Deswegen vergebe ich die Note gut mit einem Plus. :)

Tim O'Rourke | Ich sehe was, was niemand sieht | 336 Seiten | 14,99€ (Softcover) / 10,99€ (eBook) | Carlsen | Leseprobe
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2 Kommentare :

  1. Ich weis nicht genau wo man sich dafür bewerben kann, deshalb einfach mal unter deine hilfreiche Rezesion! :-)
    Am Anfang war ich noch skeptisch aber jetzt will ich es unbedingt lesen!

    Ich liiiiebe deinen Blog, also mach weiter so und ich hoffe ein Gewinnchance zu haben !
    LovelyBooks: nadiiine
    LG, nadine

    (Muss ich noch etwas für die Teilnahme machen? :$)

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  2. Ahhh!

    Also ich würde mich gerne in 'Panic' teleportieren!
    Es liegt daran, dass ich die Hauptcharactere unglaublich interessant finde und soo gerne bei nur einer der Mutproben dabei sein möchte um mit dem Publikum mitzufiebern.
    Dass stell ich mir so aufregend vor *.*
    Noch besser wäre es natürlich eine Freundi von Nat oder so zu sein und wirklich alles fast hautnah miterleben zu können!

    Liebe Grüße
    Ich nochmal :-)

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